Die Sammlung des Museums
In den 1920er Jahren erhielt Fiat den Auftrag, einen neuen Hightech-Zug zu bauen, mit dem der König und seine Familie auf Reisen gehen konnten. Der neue königliche Zug wurde 1929 vorgestellt und bestand aus drei Wagen, einem für die Königin, einem für den König (der im Zweiten Weltkrieg verloren ging) und einem Speisewagen.
Der berühmte Architekt Giulio Casanova entwarf die drei Innenräume, die, wie der in der Obhut des Museums befindliche Raum zeigt, gelinde gesagt prunkvoll waren.
Nach dem Ende der Monarchie wurden Änderungen vorgenommen und alle Hinweise auf das Königshaus oder das faschistische Regime entfernt.
So entstand der neue Präsidentenzug, der 1948 vorgestellt wurde. Der Konvoi bestand aus dem Salon Sz1, dem ehemaligen Appartement der Königin, zu dem drei neue Wagen hinzukamen, und schließlich dem prächtigen Salon Sz10, der einst der Speisesaal des königlichen Zuges war und heute in Pietrarsa zu besichtigen ist.
Es gab eine Zeit, in der Autos nur wenigen Privilegierten vorbehalten waren und Zugreisen die einzige Möglichkeit darstellten, das Land zu durchqueren. Vor dem Aufkommen der „Littorine“-Triebwagen wurden dampfbetriebene Lokomotiven mit Holzbänken und vollbesetzten Wagen wie die legendären „Terrazzini“ und „Centoporte“ eingesetzt.
Die „Littorine“-Triebwagen kamen erstmals in den 1930er Jahren zum Einsatz, als der neue Bahnhof Littoria (heute: Bahnhof Latina) eingeweiht wurde. Die ersten Triebwagen wurden von Fiat gebaut und waren recht geschwungen mit tief hängenden Verkleidungen und abgerundeten Kotflügeln. Seine gebogene und aerodynamische Nase beherbergte den Kühler. Dank der großen Fenster ist der Innenraum lichtdurchflutet, in dem sich ungepolsterte Sitze und von Leuchtstoffröhren beleuchtete Gepäckablagen befinden.
Die Modelleisenbahn „Trecento Treni“ ist in der „Kathedrale“ ausgestellt, die wegen ihrer Spitzbögen so genannt wird. Das Modell erstreckt sich über 40 m2 und ist eine Nachbildung des Bahnhofs Santa Maria Novella in Florenz und des Hauptbahnhofs von Bologna, von dem aus die Strecke weiter in die Hügel führt. Sie war einst im Bahnhof Termini in Rom untergebracht und erfreut nun, nachdem sie restauriert wurde und wieder voll funktionsfähig ist, Jung und Alt gleichermaßen.